Wie macht man Nylon,
und wie sieht eine Fliege von nahem aus?

23 Schülerinnen besuchen den Girls‘ Day am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung

28. April 2022

Nach zwei Jahren corona-bedingter Pause hat wieder ein Schnuppertag für Mädchen am Institut stattfinden können. Das sorgte für Begeisterung - bei Schülerinnen wie bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Wie sieht der Arbeitsalltag einer Wissenschaftlerin aus, wie der einer Technikerin? Und was muss man tun, wenn man Professorin werden möchte? Beim diesjährigen Girls’Day am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung haben 23 Schülerinnen einen spannenden Einblick in die Arbeit einer wissenschaftlichen Einrichtung bekommen.

Dr. Constanze Neumann, Gruppenleiterin am Institut, berichtete davon, in welchen Jobs ausgebildete Chemikerinnen heutzutage gefragt sind und erklärte den Unterschied zwischen der Arbeit einer Technikerin und einer Wissenschaftlerin: „Wer eher praktisch arbeiten möchte, sollte vielleicht Technikerin werden.“ Als Wissenschaftlerin verbringe man sehr viel Zeit mit der Lektüre von Fachartikeln am Computer.

Nicht so beim Girls’ Day am Institut: Im Labor konnten die Mädchen Nylon-Fäden selbst herstellen, spannende Farbwechsel-Experimente selbst durchführen oder im Elektronenmikroskop Insekten aus nächster Nähe betrachten. Im dreidimensionalen „Molekül-Kino“ des theoretischen Chemikers Dr. Alexander Auer erfuhren sie, wie beispielsweise Wasser, Kunststoffe oder auch Metalle strukturell aufgebaut sind. 

Der Girls’ Day wird seit vielen Jahren von PD Dr. Claudia Weidenthaler, Gleichstellungsbeauftragte der Kohlenforschung, organisiert. Sie weiß: „Viele der Mädchen, die das Institut am Girls‘ Day kennenlernen, kommen später wieder. Vielleicht für ein Praktikum, für eine Ausbildung als Chemie- oder Physiklaborantin oder während ihres Studiums.“ In der Regel stellt das Institut pro Jahr vier neue Auszubildende als Chemielaborant*innen, zwei als Physiklaborant*innen und einen als Industriemechaniker*in ein.

„Die Ausbildung erfolgt gemeinsam mit unserem Nachbarinstitut, dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion“, berichtet Ausbildungsleiterin Laila Sahraoui.  Eine rechtzeitige Bewerbung ist ratsam, die Einstellungstests erfolgen in der Regel im Oktober im Vorjahr des Ausbildungsstarts.

Es war nach zwei Jahren corona-bedingter Pause für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts eine große Freude, die Mädchen im Haus begrüßen zu dürfen. Und wer weiß, vielleicht kommt die eine oder andere wieder – dann als neue Kollegin in der Kohlenforschung.

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