Präzisionsarbeit für die Wissenschaft
Ausbildung zum Industriemechaniker am MPI für Kohlenforschung
Eine Ausbildung zum Industriemechaniker in der Fachrichtung Geräte- und Feinwerktechnik an einem wissenschaftlichen Institut? Am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung ist dies möglich! Neben den Laborberufen bietet das Institut jungen Menschen die Chance, ihr technisches Geschick in den Dienst der Wissenschaft zu stellen. Da es sinnvoll ist, sich frühzeitig für den Ausbildungsstart 2025 zu bewerben, geben wir hier einen Einblick in diesen spannenden Beruf und erklären, was die Ausbildung bei uns so besonders macht.
Unverzichtbar für den Forschungsbetrieb
„Wir fertigen Autoklaven, Durchflussmesser und andere maßgeschneiderte Geräte für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit unserer Präzisionsarbeit liefern wir das passende Equipment für ihre Versuche – individuell und millimetergenau“, erklärt Dirk Ullner, Werkstattleiter am MPI für Kohlenforschung. Die Ausbildung zur/zum Industriemechaniker/in mit Schwerpunkt Geräte- und Feinwerktechnik ist vielseitig und erfordert neben technischem Verständnis auch viel Vorstellungskraft. „Bei uns gibt es keine Standardlösungen. Unsere Geräte kann man nicht einfach kaufen, und wir wissen oft nicht im Voraus, welche Anforderungen als Nächstes auf uns zukommen“, so Ullner.
Vom Entwurf zur fertigen Apparatur
Während der Ausbildung erlernen die Auszubildenden verschiedene Zerspanungstechniken, CNC-Konstruktion und kümmern sich gemeinsam mit ihren Kollegen auch um die Wartung und Reparatur von Apparaten. „Zurzeit überprüfen wir die Vakuumpumpen aus den Laboren“, berichtet Steffen Hermes, Auszubildender im dritten Lehrjahr. Gemeinsam mit seinem Mitazubi Hinrich Kludig zerlegt er die Geräte und stellt ihre Funktionsfähigkeit sicher. Kludig erzählt, warum er sich für diese Ausbildung entschieden hat: „Mich hat Maschinenbautechnik schon immer interessiert, und nach der Schule hatte ich Lust, praktisch zu arbeiten – drehen, fräsen, schleifen, schweißen.“ Die Arbeit in der Kohlenforschung empfindet er als sehr abwechslungsreich: „Ein Studium direkt nach der Schule wäre mir zu theoretisch gewesen. Ich bin 22 Jahre alt – wenn ich will, kann ich ja immer noch studieren“, fügt er lachend hinzu.
Angeleitetes Lernen nach eigenen Interessen
Das Arbeitsumfeld in der Feinmechanik ist familiär und bietet den Auszubildenden optimale Bedingungen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. „Bei uns arbeitet man eng zusammen, lernt voneinander und kann jederzeit Fragen stellen“, beschreibt Ullner die Atmosphäre in der Werkstatt. „Unsere Azubis werden Schritt für Schritt an anspruchsvolle Aufgaben herangeführt und bekommen die Möglichkeit, eigene Projekte zu realisieren. Sie lernen, wie sie die Anforderungen der Wissenschaftler verstehen und durchdenken, um anschließend eigenständig technische Lösungen zu entwickeln. So wie diesen Beleuchtungsapparat, den Steffen Hermes am Computer entworfen hat und nun zusammenbaut – eine maßgeschneiderte Lösung für die Forschungsgruppe Organische Chemie“.
Die Ausbildung am MPI für Kohlenforschung bietet nicht nur spannende Aufgaben, sondern auch attraktive Konditionen. „Dank des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst verdienen wir etwas mehr als Azubis in der freien Wirtschaft“, erzählt Hermes. „Außerdem haben wir Gleitzeit und eine geregelte Zeiterfassung – das ist ein echter Vorteil. Und es ist faszinierend, an Forschungsprojekten mit Menschen aus aller Welt mitzuwirken.“
Industriemechaniker*innen sind gefragte Fachkräfte
Die Energiewende und der wissenschaftliche Fortschritt sorgen dafür, dass die Ausbildung zum Industriemechaniker auch in Zukunft gefragt bleibt. „Neue Technologien und Materialien bieten ständig spannende Herausforderungen“, sagt Ullner. „Wir bereiten unsere Auszubildenden darauf vor, den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.“ Die Ausbildung bietet viele Möglichkeiten zur Weiterbildung – sei es die Meisterschule, eine schulische Weiterbildung zum Maschinenbautechniker oder ein späteres Studium. Industriemechaniker*innen sind gefragte Fachkräfte mit vielfältigen Entwicklungsperspektiven und das MPI würde gern ein bis zwei neue Auszubildende zum Lehrjahr 2025 einstellen.