Minervas Töchter lernen voneinander
Dr. Leila Karam arbeitet an der Synthese von Nanopartikeln
Ihr Weg ans Institut führte die Libanesin über Paris: Dr. Leila Karam arbeitet als Postdoktorandin in der Gruppe von Dr. Constanze Neumann.
Dr. Leila Karam kommt aus dem Libanon. Seit einigen Jahren arbeitet sie als Postdoc in der Gruppe von Dr. Constanze Neumann in der Abteilung für Heterogene Katalyse. Sie interessiert sich unter anderem für die Synthese von Nanopartikeln.
Was hat Sie hierher geführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg an die Kohlenforschung!
Leila Karam: Ich habe mein Studium in Chemieingenieurwesen mit Nebenfach Erdöltechnik im Libanon abgeschlossen. Danach habe ich an der Sorbonne-Universität in Paris in Physik und Chemie promoviert. Anschließend war ich auf der Suche nach interessanten Postdoc-Stellen - was während der Pandemie nicht ganz einfach war. Irgendwann stieß ich auf eine Anzeige für eine offene Stelle in der Gruppe von Dr. Constanze Neumann und beschloss, mich zu bewerben. Glücklicherweise wurde ich angenommen. Im November 2021 bin ich an die Kohlenforschung gekommen - und ich freue mich sehr, hier zu sein.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Leila: Das Schöne an der Arbeit in der Wissenschaft ist, dass man ständig lernt und sich auf neue Informationen und Herausforderungen einstellen muss. Es gibt keine Routine - und das ist perfekt für mich, denn ich hasse Routine. Ich schätze die herzliche und hilfsbereite Atmosphäre hier am Institut sehr, vor allem in unserer Gruppe. Alle sind sehr hilfsbereit.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Leila: Um ehrlich zu sein, ist meine berufliche Zukunft noch offen. Ich weiß nur, dass ich eine Brücke zwischen der Forschung und der realen Welt schlagen möchte. Ich möchte Anwendungen unserer Erkenntnisse anbieten, um Probleme in unserer Gesellschaft zu lösen. Und es gibt noch eine Menge Probleme, die gelöst werden müssen!
Was war Ihr bisher schwierigster Schritt?
Leila: Ich bin vom Libanon nach Frankreich und jetzt nach Deutschland gezogen. Ins Ausland zu gehen und meine Familie und Freunde zurückzulassen, war nicht einfach für mich. Andererseits können solche herausfordernden Veränderungen auch sehr lohnend sein. Indem ich aus meiner Komfortzone herausgetreten bin, konnte ich wachsen und vieles über Menschen und andere Kulturen lernen.
Wer ist Ihr Vorbild?
Leila: Ich habe nicht wirklich ein bestimmtes berufliches Vorbild. Doch ich bewundere alle Wissenschaftlerinnen dafür, dass sie die immensen Herausforderungen des Berufsalltags meistern und viele Hindernisse überwinden. Ich weiß, dass ich von ihren Erfahrungen profitieren und lernen kann, und dafür bin ich dankbar. Mein ultimatives und wahres Vorbild wird jedoch immer meine Mutter sein. Sie hat so viel für meine Geschwister und mich geopfert. Das werde ich nie vergessen.
Was raten Sie jungen Mädchen, die sich für eine Stelle in einer wissenschaftlichen Einrichtung interessieren?
Leila: Ich würde ihnen raten, dem nachzugehen, was sie gerne tun! Die Wissenschaft ist ein großartiges Arbeitsfeld. Und wenn man wirklich mit Leidenschaft bei der Sache ist, wird es leicht sein, sich zu engagieren und Hindernisse zu überwinden. Sie sollten sich auch der Tatsache bewusst sein, dass Rückschläge und Misserfolge ein natürlicher Bestandteil der Wissenschaft sind. Lasst euch von Fehlern nicht demotivieren – lernt aus ihnen. Fehler sind eine Chance zum Wachstum!
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wäre es?
Leila: Ich habe so viele Wünsche (lacht). Wenn ich mich für einen entscheiden müsste, würde ich mir eine Welt wünschen, in der die Menschen sich immer für Frieden und Zusammenarbeit entscheiden und mehr in Wissenschaft und Forschung investieren. Wir haben immer noch viele Probleme in dieser Welt, trotz der großen Fortschritte in der Technologie, und meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir gemeinsam daran arbeiten.