Alois Fürstner erhält in Genf den Prix Mondial Nessim-Habif

Die Auszeichnung der Universität Genf wird alle vier Jahre verliehen und soll Persönlichkeiten ehren, die in ihrem Fach durch wissenschaftliche Originalität und Kreativität international hervorgetreten sind.

20. Oktober 2019

Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung anlässlich des „Dies Academicus“, verlieh der Rektor der Universität Genf am 11. Oktober den „Prix Mondial Nessim-Habif“ an Professor Alois Fürstner, Direktor der Abteilung Metallorganische Chemie des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. Es handelt sich dabei um eine der höchsten Auszeichnungen, die die Universität Genf seit 1963 verleiht. Da alle Fakultäten Vorschlagsrecht haben, werden die Naturwissenschaften traditionell nur alle vier Jahre bedacht. Mit diesem Preis ehrt die Universität Genf Persönlichkeiten, die in ihrem Fach durch wissenschaftliche Originalität und Kreativität international hervorgetreten sind.

Benannt ist der Preis nach dem wohlhabenden Mäzen Nessim Habif, der neben der Universität Genf auch andere akademische Institutionen mit erheblichen Stiftungen bedacht hat. So gibt es auch einen Nessim-Habif Preis für französische Literatur (Königlich-belgische Akademie), sowie einen Nessim-Habif Preis in den Ingenieurwissenschaften (Société des Ingénieurs Arts et Métiers, ParisTech).

Über Alois Fürstner

Alois Fürstner ist bekannt für seine grundlegenden Beiträge zur metallorganischen Chemie und Katalyseforschung. Der gebürtige Österreicher promovierte an der Technischen Universität Graz. Nach einem Postdoc-Aufenthalt in Genf bei Prof. Oppolzer kehrte er nach Graz zurück, wo er sich 1992 für das Fach Organische Chemie habilitierte. 1993 wurde er zunächst Gruppenleiter am MPI für Kohlenforschung, jedoch bereits 1998 zum Direktor an diesem Institut berufen. Internationales Renommee erwarb er sich durch wichtige Beiträge zur Metathese, zur Chemie der Platin- und Goldkatalysatoren, zu eisenkatalysierten Kupplungsreaktionen, sowie zur Metallcarbenchemie. Neben der Methodenentwicklung erweist er sich auch als Meister der Anwendung auf die Synthese komplexer Naturstoffe und pharmakologisch relevanter Wirkstoffe. Die Exzellenz seiner Forschung wurde bereits durch zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen gewürdigt. Dazu zählen unter anderem der Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Otto-Bayer-Preis, der deutsch-französische Gay-Lussac/Alexander-von-Humboldt Preis, der Mukaiyama Award, Japan, die Prelog Medaille der ETH Zürich, der Karl-Ziegler Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker, sowie der H. C. Brown Award for Creativity in Synthetic Methods der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft. Er ist unter anderem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“.

Ein Video von der Preisverleihung findet sich hier.

Bild: Prof. Yves Flückiger, Rektor der Universität Genf mit Prof. Alois Fürstner © Uni Genf

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