Chemische Luftballonlotterie und reichlich Knalleffekte bei Experimentalvorlesung auf der Mülheimer Freilichtbühne: Show des Max-Planck-Instituts sorgte für erneuten Besucherrekord

13. September 2016

Es startete mit einer chemischen Luftballonlotterie und endete mit fünf Kilogramm effektvoll geschmolzenen Eisens kurz vor Mitternacht – die Experimentalvorlesung mit Ferdi Schüth, Wolfgang Schmidt und André Pommerin vom Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Mehrere Tausend Zuschauer hatten sich zu der beliebten Chemie-Show bei bestem Sommerwetter auf der Mülheimer Freilichtbühne eingefunden und bekamen einiges geboten für ihre Augen und Ohren.

Ferdi Schüth erzählte unter dem Motto „Feuer und Flamme für die Chemie“ über die Geschichte des Feuers und zeigte in seinen Experimenten viele unterhaltsame Effekte rund ums Brennen und Verglühen. Es fing an mit einer Luftballonlotterie, bei der bunte Ballons mit verschiedenen Gasen gefüllt waren, die von einem jungen Zuschauer aus etwas Entfernung gezündet wurden. Der Effekt für die Ohren war unterschiedlich, die Spannung im Publikum groß.

Nachdem in einem „Gummibärchen-Contest“ gezeigt wurde, dass die Werbesüßigkeiten der Max-Planck-Gesellschaft ebenso gut und mit einem interessanten Brummgeräusch verbrennen wie Markengummibärchen aus dem Handel bereiteten die Chemiker verschiedene Versuche rund um das Thema „mit Sauerstoff brennt alles“ vor. Auf große Begeisterung stießen diese Versuche bei den zahlreichen Kindern, die die ersten Reihen in der Freilichtbühne bevölkerten. Sie wurden von Schüth gern und oft bei Experimenten eingebunden, um zum Beispiel zu zeigen, wie Schießbaumwolle gefahrlos aber spektakulär auf der flachen Hand verbrannt werden kann. Die Kinder kannten keine Scheu und reihten sich vor der Bühne auf, manche wohl auch um gleichzeitig zu fragen, wo man Nitrozellulose kaufen könnte.
 
Zum Ende der ersten Halbzeit zündete das Team vom Max-Planck-Institut eine Schubkarre gefüllt mit einem Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff. Die Knallgasexplosion übertönte locker ein nahe gelegenes Feuerwerk und zeigte, dass Ferdi Schüths‘ Empfehlung „Mund auf und Ohren zuhalten“ durchaus angebracht gewesen war.

Im zweiten Teil ihrer Schau führten Schüth, Schmidt und Pommerin ihre Versuche rund um Feuer und Flamme fort und zündeten Kartoffelchips, Flips und Sägespäne, die überraschend spektakulär verbrannten und dem Publikum einige Ohs und Ahs entlockten. Die Drei demonstrierten wie Essig- oder Salzgurken glühen können und präparierten so manche „Bombe“ mit Knallgas, die jedoch nicht immer zündete. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch und so fieberte das Publikum mit den Chemikern mit, wenn diese nach dem Motto „Versuch macht klug“ vorgingen und Ferdi Schüth das Vorgehen gekonnt unterhaltsam kommentierte.

Fazit: Beste Unterhaltung, bei der das Publikum erleben konnte, dass Chemie Spaß macht  und man mit vielen Dingen aus dem Alltag Spektakuläres anfangen kann. „Don’t try this at home“ warnte Schüth die Zuschauer und wies darauf hin, dass die gezeigten Experimente nicht nur cool aussehen sondern auch gefährlich sein können. Es zu Hause zu versuchen, müssen die Zuschauer aber auch gar nicht, denn der Institutsdirektor stellte in Aussicht, in einer zukünftigen Show neue und beliebte Experimente zu zeigen. Und dass diese Chemie-Show, wie auch die Vorführungen in den vergangenen Jahren, ein durchschlagender Publikumserfolg wird, das ist anzunehmen.

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