Preisgekrönte Nachwuchsforscher*innen brennen für die Wissenschaft

12. November 2021
Mülheimer MPI vergaben Ernst Haage-Preise für Chemie und luden zu hybridem Symposium

Ein Streifzug durchs Periodensystem mit Stopp beim unterschätzten chemischen Element Bismuth bildete den Auftakt des Ernst-Haage Symposiums, das am 5. November 2021 in hybrider Form mit den Preisträgern von 2020 und 2021 stattfand. Der als unabhängiger Gruppenleiter an der Universität Würzburg tätige Dr. Crispin Lichtenberg sprach als Nationaler Preisträger 2020 über seine Forschungen an molekularen Bismuth-Komponenten und empfing den mit 7.500 Euro dotierten Preis aus den Händen von Frank Neese und Walter Leitner.

Als Veranstaltungsmoderator hatte Leitner zuvor an den Stifter der Preise erinnert: Ernst Haage war bis 1932 Leiter der Feinmechanik und Werkstätten am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung und gründete dann ein erfolgreiches Unternehmen, das auf die Konstruktion von Apparaten für Forschung und Wissenschaft spezialisiert war. Auch wenn die Ernst Haage Apparatebau und Laboreinrichtungen heute nicht mehr existieren, fördert die durch eine Spende aus dem Familienkreis ins Leben gerufene Ernst Haage-Stiftung seit 2006 Nachwuchswissenschaftler*innen in der Chemie.

Roberta Properzi erhielt den KOFO-Doktorandenpreis 2020 vom frisch gekürten Nobelpreisträger

Dr. Roberta Properzi erhielt den Doktorandenpreis 2020 für ihre Forschung im Zusammenhang mit den nicht-klassischen Carbokationen und der Entwicklung von hoch enantioselektiven katalytischen Additionsreaktionen an das 2-Norbornyl-Kation aus den Händen des frischgebackenen Nobelpreisträgers für Chemie, Ben List. List hatte für seine Forscherin eine funkelnde Laudatio vorbereitet und freute sich sichtlich, ihr den Preis im Rahmen des Symposiums übergeben zu können.

Auch Dr. Akash Kaithal aus der Gruppe von Walter Leitner am MPI CEC wurde für seine Dissertation mit dem Titel „Ruthenium (II) Manganese (I) Catalyzed Organic Transformations via Hydrogen Transfer Reactions“ mit dem Ernst Haage-Preis für Doktoranden 2020 bedacht.

Weitere Vortragshighlights am Nachmittag für das Publikum im Hörsaal und am Bildschirm

Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Dr. Max Martin Hansmann, Juniorprofessor an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund, der im zweiten Teil des Symposiums als Nationaler Preisträger 2021 sprach. Sein Thema „From Polarized Olefins to Room Temperature Stable Diazoalkenes“ inspirierte das Fachpublikum, das ihm zahlreiche Fragen zu seiner Forschung stellte. Den Preis erhielt er aus den Händen von Professor Manuel Alcarazo von der Universität Göttingen, mit dem er als Feodor Lynen-Rückkehrstipendiat geforscht hatte und der selbst bis 2015 Gruppenleiter am MPI für Kohlenforschung war.

Über fortgeschrittene Röntgenspektroskopische Techniken sprach zum Abschluss die spanische Doktorandenpreisträgerin 2021 Dr. Rebeca Gómez Castillo. Ihre Laudatorin Serena DeBeer, Direktorin am MPI für Chemische Energiekonversion und Expertin für X-Ray Spektroskopie, brachte ihre große Begeisterung über die Zusammenarbeit mit der jungen Wissenschaftlerin zum Ausdruck, die inzwischen mit Bestnote promoviert hat und als Postdoktorandin an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne tätig ist.

Ehrung auch für Auszubildende

Nicht nur erstklassige Nachwuchsforschung, sondern auch Engagement, Zielstrebigkeit und besonderer Einsatz in der Ausbildung werden durch die Vergabe eines Ernst Haage-Preises geehrt. Nominiert von ihren Ausbildungsleiterinnen und gewählt vom Kuratorium wurden aus dem MPI für Kohlenforschung Nico Tchorz (2020) und Paul Grote (2021) sowie Nina Bäumer (2021) und Christian Kahl (2020) aus dem MPI für Chemische Energiekonversion. Über die Auszeichnung freuten sich auch die Eltern der jungen Preisträger*innen, die ebenfalls zum Festsymposium geladen waren.

Ein Ansporn für die weitere Karriere

Die Ernst-Haage Preise für Chemie sind für die Doktorandenpreisträger*innen Ansporn in einer noch jungen wissenschaftlichen Karriere. Bei den nationalen Preisträgern bezeugen sie wissenschaftliche Exzellenz auf einem erfolgreich eingeschlagenen Weg. Und für die Auszubildenden der Institute sind sie ein Beleg dafür, dass das Arbeiten in der Wissenschaft nicht nur Spaß macht, sondern besonderes Engagement und gute Leistungen auch besonders honoriert werden.

Mehr Informationen können Sie der Pressemitteilung vom 11. November 2021 entnehmen.

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