Stetig Steigende Nachfrage nach einem Universalwerkzeug der Quantenchemie
Frank Neese erneut als „Highly Cited Researcher“ ausgezeichnet
Jährlich zeichnet das amerikanische Unternehmen Clarivate Analytics die „Highly Cited Researcher“ aus. Das sind Forschende, die auf ihrem Gebiet besonderen Einfluss haben. Frank Neese, Direktor am MPI für Kohlenforschung, steht schon seit 2015 auf dieser Liste.
Frank Neese, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, ist erneut unter den „Highly Cited Researchers“, die jährlich vom amerikanischen Unternehmen Clarivate Analytics ausgerufen werden.
Ob ein Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin erfolgreich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Faktor ist die Häufigkeit, mit der seine Arbeiten von Fachkolleg*innen zitiert werden. Genau darauf zielt die Auszeichnung von Clarivate ab. Die Liste, auf der in diesem Jahr rund 6900 Forschende aus allen möglichen Disziplinen aufgeführt werden, würdigt Personen, die in ihren Forschungsbereichen einen gewissen Einfluss ausüben, erklärt das Unternehmen.
„Durch strenge Auswahlkriterien und umfassende Analysen zeichnen wir Forschende aus, deren außergewöhnliche Beiträge die Zukunft der Wissenschaft, Technologie und akademischen Welt prägen“, heißt es in einer Presseerklärung. Die Methodik zur Erstellung des Rankings werde ständig weiterentwickelt, sodass alle Forschenden gewisse Maßstäbe auch erfüllen.
Dass Neese die Maßstäbe von Clarivate erfüllt, hat er nun mehrere Jahre in Folge unter Beweis gestellt: Bereits seit 2015 steht er ohne Unterbrechung im Fachgebiet Chemie auf der Highly Cited Researcher-Liste. Sein Erfolg hängt dabei sicherlich mit der weiterhin wachsenden Nachfrage nach dem Quantenchemieprogramm ORCA zusammen, das Neese mit seinem Team am MPI für Kohlenforschung entwickelt.
ORCA ist ein Universalwerkzeug für die Quantenchemie mit besonderem Schwerpunkt auf spektroskopischen Eigenschaften und Metallionen – letztere sind besonders schwierig quantenmechanisch zu beschreiben, spielen aber eine wesentliche Rolle in der Katalyse und den Materialwissenschaften. Die akademische Nutzung von ORCA ist kostenlos, für kommerzielle Zwecke wird das Programm über die Firma FACCTS vermarktet. Erst in diesem Sommer wurde ORCA Version 6.0 auf den Markt gebracht.
Auch nach Ländern und Forschungseinrichtungen bzw. Universitäten wird bei Clarivate sortiert: Die meisten Bestplatzierten kommen demnach aus den Vereinigten Staaten von Amerika, gefolgt von den Kolleginnen und Kollegen aus China. Die deutschen Wissenschaftler stehen nach denen aus Großbritannien auf Platz vier.
Im internationalen Vergleich schneidet die Max-Planck-Gesellschaft insgesamt gut ab: Im Ranking der Universitäten und Forschungsinstitutionen landet die MPG auf Platz neun. Lediglich amerikanische, britische und chinesische Universitäten sind laut Clarivate Analytics innerhalb ihrer Community einflussreicher als die MPG.