Von Kalifornien nach Mülheim: Josep Cornellà ist neuer Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung

25. April 2017

Das Max-Planck-Institut freut sich über einen neuen Gruppenleiter im Bereich der Metallorganischen Chemie: Von Kalifornien nach Mülheim wechselte Dr. Josep Cornellà, der am dortigen The Scripps Research Institute in La Jolla als Postdoktorand geforscht hatte. Der gebürtige Spanier wird die unabhängige Forschungsgruppe „Nachhaltige Katalyse für die Organische Synthese“ in der Abteilung von Professor Alois Fürstner leiten.

„Ich habe mich sehr auf meinen Wechsel nach Mülheim gefreut, da ich gern wieder in Europa arbeiten wollte und das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung ein hervorragendes Institut ist. Hier kann ich mit top-ausgebildeten Fachkollegen aus aller Welt arbeiten und finde eine exzellente Infrastruktur für meine Forschung vor“, erzählt der 32-jährige. Cornellà hat seine Tätigkeit im April aufgenommen und ist jetzt dabei, ein Team zusammen zu stellen, mit dem er in den nächsten Jahren in seinem Arbeitsgebiet der „Nachhaltigen Katalyse“ forschen kann.

„Die Industrie nutzt heute in vielen Bereichen Katalysatoren aus Übergangsmetallen wie Iridium, Ruthenium oder Palladium, die rar, giftig oder teuer sind. Mir geht es darum, nachhaltige, das heißt günstige und gut verfügbare Elemente zu erforschen, die interessante Reaktivität zeigen.“, erklärt Cornellà. Im Zentrum seiner Forschung steht zum Beispiel Bismut (Bi). Bismut ist ein recht häufig in der Erdkruste vorkommendes Metall, das nicht toxisch ist und in den letzten Jahrzehnten wenig im Fokus der Forscher stand. Bismut dient als Katalysator in der chemischen Industrie, wird als Komponente für Legierungen verwendet und in der pharmazeutischen Industrie auch als Wirkstoff bei Magenerkrankungen eingesetzt. „Bismut ist sehr vielseitig. Es hat interessante Eigenschaften und zeigt Reaktivität, die es Wert ist, näher erforscht zu werden. Ich freue mich sehr, dass die Max Planck Gesellschaft mir dies hier ermöglicht“, erklärt Cornellà.

Der 32-jährige ist gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin nach Mülheim gekommen und findet den Zeitpunkt des Wechsels aus dem sonnigen Kalifornien nach Mülheim besser als erwartet: „Das gute Frühlingswetter in Mülheim hat mich bislang absolut überrascht. Ich liebe es, in der Natur spazieren zu gehen und Freunde zu treffen. Hier an der Ruhr habe ich tolle Möglichkeiten vorgefunden.“, erzählt der Gruppenleiter. Die nächsten Wochen und Monate wird Cornellà damit verbringen, sein Team und Forschungsfeld am Institut aufzubauen und Deutsch zu lernen.

Über Josep Cornellà

Josep Cornellà studierte Chemie an der Universität von Barcelona und absolvierte dort seinen Master of Science in 2008. Er promovierte an der Queen Mary Universität in London und wechselte 2012 mit dem internationalen Marie Curie Mobilitätsprogramm für Postdocs an das Institut für Chemische Forschung in Tarragona, Spanien. Nachdem er dort 2015 mit dem Beatriu de Pinos Fellowship ausgezeichnet worden war, ging er für einen weiteren Postdoc-Aufenthalt an das renommierte The Scripps Research Institute nach La Jolla, Kalifornien. Hier forschte Cornellà unter Prof. Phil S. Baran an redox-aktiven Estern als Verbindungspartnern mit Übergangsmetallen.

Als ihm die Max Planck Gesellschaft jetzt die Möglichkeit gab, als unabhängiger Forschungsgruppenleiter eine Gruppe aufzubauen, wählte er das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim aus. Sein Bereich „Nachhaltige Katalyse für die Organische Synthese“ ist der Abteilung für Metallorganische Chemie von Professor Alois Fürstner zugeordnet. Dr. Josep Cornellà ist sehr froh, hier sowie in den anderen Abteilungen und Servicegruppen alle wichtigen Aspekte der Katalyseforschung und Theorie vorzufinden, die er für seine Forschungsvorhaben braucht.
 

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