Zum Jubiläum der Kohlenforschung: Sonderausgabe der Fachzeitschrift Angewandte Chemie

11. August 2014

Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung feiert 2014 sein hundertjähriges Bestehen und damit ein Jahrhundert exzellenter Katalyseforschung. Das Institut wurde 1914 in Mülheim an der Ruhr eröffnet. Katalytische Prozesse, die heute weltweit zum Einsatz kommen, sind hier entwickelt worden. Eine Sonderausgabe der Zeitschrift Angewandte Chemie widmet sich nun der Geschichte des Instituts und den aktuellen Forschungsschwerpunkten.

Eingeleitet wird die Ausgabe durch ein Editorial von Benjamin List, Geschäftsführender Direktor des Instituts. List stellt in seinem Leitartikel einige der Erfolgsgeschichten des Instituts vor, so zum Beispiel die Fischer-Tropsch-Synthese oder Karl Zieglers Einsatz von metallorganischen Katalysatoren zur Polymerisation von Olefinen, welche ihm 1963 (gemeinsam mit G. Natta) den Nobelpreis einbrachte.

Ebenfalls thematisiert er Kurt Zosels Verfahren zur Entkoffeinierung von rohen Kaffeebohnen und Günther Wilkes Nickel-katalysierte Trimerisierung von Butadien. List unterstreicht auch die Gründe für den Erfolg des Instituts, nämlich die möglichst große Forschungsfreiheit auf der einen und die vertrauensbasierte Forschungsfinanzierung auf der anderen Seite.

Die „Angewandte“-Sonderausgabe enthält weiterhin einen umfassenden Artikel von Manfred Reetz über die Geschichte des Instituts. Darin wirft er einen Blick auf die Direktorate von Franz Fischer, Karl Ziegler und Günther Wilke sowie auf das Institut unter seiner Leitung.

Er geht auch auf die jetzige Situation am Institut ein; seit den 1990er Jahren ist die Kohlenforschung in die folgenden fünf Abteilungen gegliedert:
•    Organische Synthese: Manfred T. Reetz (emeritiert)
•    Homogene Katalyse: Benjamin List
•    Metallorganische Chemie: Alois Fürstner, Vorsitzender des Kuratoriums der  Angewandten Chemie; er hat für die Sonderausgabe einen Essay über die Katalyse in der Totalsynthese geschrieben
•    Heterogene Katalyse: Ferdi Schüth, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft; er hat einen Essay über die Strukturierung fester Katalysatoren auf atomarer Skala verfasst
•    Theoretische Chemie: Walter Thiel; er hat einen Essay über computerbasierte  Katalyseforschung beigesteuert.

Komplettiert wird die Ausgabe durch viele wissenschaftliche Beiträge von Institutsangehörigen oder weltweit renommierten Chemikern, die dem Institut verbunden sind. Die Ausgabe ist unter http://doi.wiley.com/10.1002/ange.v126.33 kostenlos abrufbar.
 

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht