Franz Fischer (1877 - 1947)

Direktor 1913 - 1943

Franz Fischer studierte Chemie an den Universitäten München, Freiburg und Gießen und promovierte 1899 bei Karl Elbs, mit einer Arbeit zu chemischen Prozessen in Bleiakkumulatoren. Seine Zeit als Postdoc verbrachte er am Pariser Institut des späteren Nobelpreisträgers Henri Moissan, bevor er sich 1903 an der Universität Freiburg mit einer Schrift zum anodischen Verhalten von Kupfer und Aluminium habilitierte. Anschließend trat er eine Assistentenstelle an der Universität Berlin an, wo er am Institut des Nobelpreisträgers Emil Fischer arbeitete. 1908 wurde er zum Professor ernannt und 1911 zum Ordinarius für Elektrochemie an die TH Charlottenburg berufen. Im Jahre 1913 wurde er Gründungsdirektor des damaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung, dem heutigen Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Seine größte wissenschaftliche Leistung ist die Entwicklung des Fischer-Tropsch-Verfahrens zur „Kohlehydrierung“, die ihm 1925 in Zusammenarbeit mit Hans Tropsch gelang. Das Verfahren findet bis heute weltweit Anwendung und wird insbesondere zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe verwendet.  Franz Fischer ist auch zu verdanken, dass das heutige MPI für Kohlenforschung 1939 in eine rechtlich selbstständige Stiftung umgewandelt wurde.

Zur Redakteursansicht