Professor Stefan Grimme von der Universität Bonn kommt als Max Planck Fellow an das MPI für Kohlenforschung: Experte der Theoretischen Chemie baut kleine Gruppe auf
Das Max Planck Fellow-Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Hochschullehrerinnen und -lehrern mit Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung von wissenschaftlich herausragenden Hochschullehrerinnen und -lehrern zu Max Planck Fellows ist mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden. Das Max Planck Institut für Kohlenforschung ist hoch erfreut, dass unlängst Prof. Dr. Stefan Grimme von der Universität Bonn zum Max Planck Fellow am Institut berufen wurde. Er wird seine Fellow-Arbeitsgruppe ab 2021 aufbauen. Der 56-jährige hochgradig dekorierte Theoretische Chemiker ist Leiter des Lehrstuhls für Theoretische Chemie am Mulliken Center for Theoretical Chemistry der Universität Bonn und kein Unbekannter in Mülheim. Noch im März dieses Jahres war er als Sprecher zu einem Symposium zu den Perspektiven der Theoretischen Chemie am Institut geladen und referierte im vollbesetzten großen Hörsaal über neue und hoch effiziente Quantenchemische Methoden. In 2015 verlieh ihm das Mülheimer Institut seine höchste wissenschaftliche Auszeichnung – die Karl-Ziegler Gastprofessor. Stefan Grimme besuchte den Chemistry Campus für drei Tage und trat in intensiven Austausch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. „Wir freuen uns sehr, dass durch das Max Planck Fellow-Programm in Zukunft eine enge Zusammenarbeit zwischen Stefan Grimme und unserem Institut entstehen wird“, erklärt Professor Frank Neese, Direktor am MPI für Kohlenforschung. „Es besteht eine große Nähe zwischen seiner und unserer Forschung in praktisch allen Abteilungen. Das Fellow Programm eröffnet uns Möglichkeiten für eine noch viel intensivere Zusammenarbeit als das bisher der Fall war. Unter anderem sind Stefan Grimmes Beiträge zum ORCA Programm von unschätzbarem Wert.“, ergänzt er.
Über Stefan Grimme
Stefan Grimme ist ein weltweit führender Forscher auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie und Modellierung. Er entwickelt neue Rechenmethoden im Bereich der Dichtefunktionaltheorie und der Quantenchemie, verbunden mit Anwendungen auf nichtkovalente Wechselwirkungen, Reaktionsmechanismen und elektronisch angeregte Zustände. Seine Arbeiten tragen dazu bei, komplexe chemische Probleme im Zusammenwirken von Experiment und Theorie besser zu verstehen. Das erreicht er durch immer genauere Computersimulationen der Prozesse, die sich in komplexen Molekülen und Materialien abspielen. Der 56-jährige studierte Chemie an der Universität Braunschweig und habilitierte 1997 an der Universität Bonn. Im Anschluss war er zunächst ab 1999 als Hochschuldozent an der Universität Bonn tätig, bis er im Jahr 2000 einen Ruf an die Universität Münster annahm. 2011 wechselte Stefan Grimme an die Universität Bonn und arbeitet dort seitdem als Universitätsprofessor und Leiter des Lehrstuhls für Theoretische Chemie. Für seine Forschung erhielt der gebürtige Braunschweiger zahlreiche hochrangige Auszeichnungen wie die Schrödinger Medaille (2013), den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (2015) oder kürzlich – ebenso wie sein Fachkollege am MPI für Kohlenforschung Frank Neese, die Ehrung als Highly Cited Researcher von Clarivate Analytics.
Über das Max Planck Fellowship
Das Max Planck Fellow-Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Hochschullehrerinnen und -lehrern mit Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung von Hochschullehrerinnen und -lehrern zu Max Planck Fellows ist auf fünf Jahre befristet und zugleich mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden. Es besteht die Option auf eine einmalige Verlängerung. Insgesamt sind etwa 40 Fellows an den Max-Planck-Instituten aktiv, am benachbarten am MPI für Chemische Energiekonversion etwa Prof. Dr. Martin Muhler von der Ruhr-Universität Bochum, der die Gruppe Heterogene Redox Katalyse leitet.