„Alleskönner Wasserstoff“ - Wärmespeicher der Kohlenforscher und Partner startet Demonstrationsbetrieb

28. Juni 2022

Er spielt eine Schlüsselrolle in unserer künftigen Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien aufgebaut sein soll. Wasserstoff ist in aller Munde – doch es sind auch Herausforderungen auf dem Weg zu einer Wasserstoffinfrastruktur zu bewältigen. Zum Beispiel stellt die Speicherung von Wärme eine zentrale Fragestellung dar, die es zu lösen gilt. Ein Team aus dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung (MPI) hat zusammen mit weiteren Partnern einen vielversprechenden Ansatz entwickelt, der nun in den Demonstrationsbetrieb geht.

Das Team von Dr. Michael Felderhoff beschäftigt sich mit der Synthese und Charakterisierung von neuen Materialien für die Speicherung von Wasserstoff und Wärme. Der Wasserstoffexperte kennt die Herausforderungen, die vor Forschung und Industrie liegen, um den Energieträger sicher und gut verfügbar an Haushalte und Industrieunternehmen zu verteilen. So wird die Speicherung von Wärme für eine zukünftige Energieversorgung ein Schlüsselelement sein. Im Rahmen des HyHeatStore Projektes (co-finanziert vom Land NRW und der Europäischen Union) wurde nun ein Wärmespeicher mit einer erwarteten Leistung von 250 kWhth am Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum in Herten in Betrieb genommen. Michael Felderhoff erklärt: „Durch eine reversible Reaktion von kommerziell verfügbarem Magnesiumpulver mit Wasserstoff kann Wärme im Reaktor gespeichert oder entnommen werden. Dabei wird der Wasserstoff nicht verbrannt, sondern nur als Arbeitsgas verwendet. Auf diese Weise können solche Anlagen auch als Zwischenspeicher für Wasserstoff in einer Wasserstoffinfrastruktur eingesetzt werden.“ Im Rahmen des Demonstrationsbetriebes soll die technische Umsetzbarkeit gezeigt werden, die im Laborbetrieb eine stabile Aus- und Einspeicherung von Wärme und Wasserstoff über hunderte von Zyklen aufgewiesen hatte.

Das Projekt startete 2019 im Labor. Nach vielen Monaten der Versuche, intensiver Planung und Konstruktion, konnte die Anlage in Herten Anfang des Jahres befüllt werden. Zukünftige Arbeiten werden sich mit der optimalen Rückverstromung der eingespeicherten Wärme befassen und damit eine weitere Herausforderung auf dem Weg zur Energiewende in Angriff nehmen.

Das HyHeatStore-Projekt ist eine Kooperation zwischen dem IUTA e.V. in Duisburg, der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, der Firma Martin Busch & Sohn GmbH in Schermbeck und dem MPI für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.

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