Preisverleihung in der Kohlenforschung: Markus Leutzsch gewinnt den Turck-Preis

9. Dezember 2015

Bereits in vorweihnachtlicher Stimmung fand diesen Dezember ein ganz besonderes Institutsseminar im Max-Planck-Institut für Kohlenforschung statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde zum ersten Mal der Turck-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen. Das Interesse war dementsprechend groß, und der große Hörsaal des Instituts war prall gefüllt mit Mitarbeitern und Besuchern.


Mit dem Turck-Preis wird die beste Publikation eines Nachwuchswissenschaftlers im jeweiligen Jahr geehrt. Das Preisgeld von 2000 Euro stiftet die Hans Turck GmbH & Co. KG. Die Firma hat ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr, ist aber weltweit auf dem Gebiet der Industrieautomation tätig. Der diesjährige Preisträger ist Markus Leutzsch, der vor kurzem seine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt hat. Ausgezeichnet wird sein Beitrag zur Charakterisierung eines unerwarteten, durch geminalen Wasserstoff-Transfer gebildeten Ruthenium-Carben-Intermediats mit Hilfe der magnetischen Resonanzspektroskopie (NMR). Die Publikation ist in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ erschienen und mit dem Status „VIP“ versehen. Das bedeutet, dass die Gutachter die Veröffentlichung als „very important paper“, also besonders wichtige Arbeit, beurteilt haben.


Der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Walter Thiel, überreichte den Preis persönlich. In einer kurzen Ansprache gratulierte er Markus Leutzsch und betonte, wie beeindruckend stark das Institut agiere, wenn mehrere Abteilungen in einem Projekt zusammenarbeiteten. An der ausgezeichneten Publikation waren die Arbeitsgruppen von Alois Fürstner, Christophe Farès und Walter Thiel beteiligt, unter Mitwirkung der Feinmechanik-Werkstatt und des Drucktechnikums. Auch der Geschäftsführer der Turck GmbH, Ulrich Turck, gratulierte dem Gewinner und erklärte, der Preis werde hoffentlich bald zur Tradition im Institut werden.


Nach der Preisverleihung hielt Markus Leutzsch einen Vortrag über seine preisgekrönte Arbeit. Er berichtete über die Entdeckung unerwarteter Zwischenprodukte während einer Hydrierungsreaktion mit Hilfe der NMR-Spektroskopie und schilderte dabei im Einzelnen die Beiträge aller beteiligten Partner.


Vortrag und Postersitzung runden die Veranstaltung ab


Einen weiteren Vortrag steuerte Bill Morandi aus der Abteilung Homogene Katalyse bei. Er berichtete über die Entwicklung einer neuen sicheren chemischen Reaktion, die den Gebrauch von hochgiftiger Blausäure bei der Herstellung wertvoller chemischer Produkte vermeidet. Außerdem stellte er eine weitere neue Reaktion vor, mit deren Hilfe Polyalkohole hochselektiv in nützliche synthetische Zwischenprodukte umgewandelt werden können.


Im Anschluss fand eine Postersitzung statt, bei der Wissenschaftler aus den verschiedenen Abteilungen des Hauses ihre Projekte präsentieren konnten. In ungezwungener Atmosphäre wurden fast 40 Poster zu aktuellen Forschungsthemen gezeigt, und es wurde bis in den Abend hinein diskutiert und geplaudert.
 

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