Bert Weckhuysen von der Universität Utrecht wird Karl-Ziegler-Gastprofessor 2019: Chemieprofessor erhält Auszeichnung des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung für seine Forschung im Bereich der Grünen Chemie

1. Oktober 2019

Die höchste Auszeichnung des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung geht in diesem Jahr an den gebürtigen Belgier Bert M. Weckhuysen von der Universität Utrecht. Der Professor für Anorganische Chemie und Katalyse wird Karl-Ziegler-Gastprofessor 2019 und besucht das Mülheimer Institut vom 28. bis 30. Oktober, um drei Vorträge zu halten, seine Auszeichnung entgegen zu nehmen und den Wissenschaftlern zum Austausch zur Verfügung zu stehen. Bert Weckhuysen wird für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Operando Charakterisierung von Katalysatoren ausgezeichnet. Der Belgier untersucht heterogene Katalysatoren mit verschiedenen spektroskopischen Methoden „in Aktion“, um neue Einblicke in ihre Wirkungsweise, Funktion und Deaktivierung in chemischen Prozessen zu erhalten. Dabei interessiert sich Weckhuysen besonders für die Grüne Chemie und erforscht zum Beispiel Umwandlungsprozesse von Zellulose aus Biomasse in Bio-Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Getreide, Holz oder Bioabfällen.

Für seine innovativen und nachhaltigen Forschungen wurde Bert Weckhuysen schon vielfach ausgezeichnet, unter anderem wurde ihm im Jahr 2012 der Advanced Grant der European Research Council (ERC-Grant) und 2013 der Spinoza-Preis, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Niederlande, verliehen.

Die öffentliche Festvorlesung mit Urkundenüberreichung an Professor Bert Weckhuysen durch den geschäftsführenden Direktor, Professor Tobias Ritter, findet am Montag, 28. Oktober 2019 um 16 Uhr im großen Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung, Eingang Lembkestraße 7, statt. Gäste sind herzlich willkommen, dem Vortrag „Catalysts Live and Up Close: Hunting for the Hidden Chemistry in Catalysis“ (in englischer Sprache) beizuwohnen.

Über die Karl-Ziegler Gastprofessur

Die mit 5000 Euro dotierte Karl-Ziegler-Gastprofessur ist nach dem Chemiker und Nobelpreisträger Karl Ziegler benannt, der von 1943 bis 1969 das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung leitete. Ziegler entdeckte eine neue Klasse von Katalysatoren für die Polymerisation von Ethylen, die für die industrielle Herstellung von Kunststoffen von herausragender Wichtigkeit war und ihm 1963 den Nobelpreis für Chemie einbrachte.

Die Karl-Ziegler-Gastprofessur wurde nach dem Tode Zieglers von seiner Ehefrau und der Tochter ins Leben gerufen. Seit 1978 soll sie das Andenken an den Mülheimer Ausnahmewissenschaftler bewahren und stellt Mittel dafür bereit, dass Wissenschaftler aus der ganzen Welt Gastvorträge an der Wirkungsstätte Zieglers halten können. Bisher haben 30 herausragende Wissenschaftler das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung als Karl-Ziegler-Gastprofessor besucht, sich mit den Beschäftigten und Forschern des Instituts ausgetauscht und eine öffentliche Vorlesung gehalten.
 

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