Ein Abend über gesellschaftliche Voraussetzungen für Wissenschaft

13. Dezember 2018

Im Rahmen der Kolloquien der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) erlebten gestern rund 100 Wissenschaftler und Gäste im Max-Planck-Institut für Kohlenforschung den Vortrag von Jürgen Kaube, Autor, Redakteur und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Jürgen Kaube sprach über das Thema „Gesellschaftliche Voraussetzungen für Wissenschaft“. Er erläuterte, dass die benötigten gesellschaftlichen Voraussetzungen wie Finanzierung, Akzeptanz, Unterstützung durch Eliten, Nutzen für die Gesellschaft und das Interesse der Öffentlichkeit zwar in Deutschland gegeben sind, dass es aber nicht einfach sei, alle Voraussetzungen gleichermaßen zu erfüllen. Als ein Grundproblem der Wissenschaften legte der Volkswirt die Tatsache dar, dass die (Natur-)Wissenschaften für viele unverständlich seien und zudem ein sozialexklusives System darstellten: Jeder Bürger kann wählen und wird von Politikern angesprochen - aber nicht jeder kann forschen.

So benötigen die Wissenschaften vor allem Akzeptanz für ihre Vorgehensweisen und Ergebnisse. Diese könnte man schon früh wecken – z.B. in den Schulen. Zudem empfahl der Journalist, die Wissenschaft zu popularisieren und hierbei auf die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke zurückzugreifen. Er selbst habe sich in der Vorbereitung seines Vortrages sehr interessante und lehrreiche YouTube-Tutorials zur Katalyse angesehen. Im Laufe des Abends entwickelte beim anschließenden Zusammensein in gemütlicher Atmosphäre ein reger Austausch mit den Besuchern, die sich durch die Thesen Kaubes angeregt fühlten.

Jürgen Kaube hat kürzlich mehrere interessante Publikationen über die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft veröffentlicht.

Siehe z.B. seinen Artikel in der Angewandte (deutsch):
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ange.201707561

Bild: (von links) GDCh-Ortsvereinsvorsitzender Prof. Alexander Auer, Prof. Tobias Ritter, Jürgen Kaube, Prof. Walter Thiel, Prof. Alois Fürstner

 

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