Aminokatalyse
Wir erkunden Amine als asymmetrische niedrigmolekulare Katalysatoren in Carbonyl-Reaktionen. Diese sind prädestiniert, die inhärent elektrophilen und a-nucleophilen Eigenschaften von Carbonylen über respektive Iminium-Ionen- oder Enamin-Intermediate zu verstärken und dabei gleichzeitig eine chirale Umgebung um das reaktive Zentrum zu kreieren. Diese Strategie komplementiert existierende katalytische Methoden, welche auf chiralen Säuren oder Basen basieren und oft Metalle involvieren. Seit unseren Studien zur ersten asymmetrischen Prolin-katalysierten intermolekularen Aldolreaktion in 2000 konnten wir und andere Enaminkatalyse als grundsätzliches Konzept in der katalytischen Umsetzung von Carbanion-Äquivalenten etablieren. Neben der klassischen Aldolreaktion wurden dabei von unserer Gruppe eine Vielzahl weiterer Transformationen entwickelt, welche ausschließlich durch katalytische Mengen primärer oder sekundärer Amine vermittelt werden. Fortlaufende Projekte beinhalten die Synthese neuartiger Katalysatorstrukturen, um noch anspruchsvollere und grundsätzlichere Probleme zu lösen und neuartige aminokatalytische Reaktionen zu entdecken.