Professor Bert M. Weckhuysen von der Universität Utrecht wurde mit der Karl-Ziegler-Gastprofessur 2019 geehrt: Belgier untersucht „Katalysatoren in Aktion“ mit innovativen spektroskopischen Methoden

30. Oktober 2019

Professor Bert M. Weckhuysen von der Universität Utrecht hat sich der grünen Chemie verschrieben. Der 51-Belgier untersucht die Wirkungsweise von Katalysatoren in chemischen Prozessen wie etwa bei der Umwandlung von Biomasse in Bio-Treibstoffe. Weckhuysen nutzt besondere spektroskopische Methoden, um die Funktionsweise der Katalysatoren „in Aktion“ sichtbar zu machen. Für seine herausragenden Leistungen in dieser sogenannten Operando Charakterisierung verlieh ihm das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung nun seine höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die Karl-Ziegler Gastprofessur 2019. Die Überreichung erfolgte durch den geschäftsführenden Direktor Professor Tobias Ritter, der Weckhuysen als „giant at the field of heterogeneous catalysis“ vorstellte.

In der feierlichen Festvorlesung am 28. Oktober zeigte Weckhuysen eindrucksvolle 3D-Bilder und Filme, die die Wirkungsweise von Katalysatoren demonstrierten. Er wählte dabei für den Auftakt bekannte Prozesse, die am Mülheimer Institut entdeckt wurden. Weckhuysen zeigte die Aktivierung und Deaktivierung von Ziegler-Natta-Katalysatoren und bot dem Publikum einen besonderen Blick auf die Forschung des ehemaligen Institutsdirektors und Nobelpreisträgers. Anschließend zeigte er, wie Katalysatoren im Fischer-Tropsch-Prozess wirken, der in den 1920er Jahren am Institut entwickelt worden war und die Wandlung von Kohle in flüssige Kraftstoffe ermöglicht hatte.

Die Karl-Ziegler-Gastprofessur wurde 1978 ins Leben gerufen, seitdem sind 31. Spitzenforscher im Andenken an den Ausnahmewissenschaftler Ziegler ausgezeichnet worden. Ein von der Witwe und der Tochter Zieglers eingerichteter Fonds wurde seinerzeit zu diesem Zweck gegründet. Bert Weckhuysen wird seinen dreitägigen Aufenthalt als Gastprofessor dazu nutzen, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts zum Austausch zur Verfügung zu stehen und drei Vorlesungen zu halten. Dabei sind viele spannende Einblicke in innovative spektroskopische Methoden zu erwarten und neue Erkenntnisse aus dem Forschungsfokus der grünen Chemie.

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