Benjamin Lists „Liebe auf den zweiten Blick“

Stadt Mülheim richtet Empfang für ihren zweiten Nobelpreisträger aus

30. März 2022

Prof. Benjamin List durfte sich ins Goldene Buch der Stadt Mülheim eintragen, weil er im Jahr 2021 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet worden ist. Es war bereits das zweite Mal, dass List seine Unterschrift in dieses besondere Buch setzte. 

Weil er im Dezember 2021 gemeinsam mit seinem Kollegen David MacMillan mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde, hat die Stadt Mülheim Benjamin List, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, mit einer kleinen Feierstunde mit Eintragung ins Goldene Buch der Stadt geehrt. Oberbürgermeister Marc Buchholz begrüßte rund 80 Gäste in der Mülheimer Stadthalle, darunter Vertreter der Kommunalpolitik sowie Direktoren des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion und natürlich des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung.

Einer von ihnen, Ferdi Schüth, war es dann auch, der eine berührende Laudatio auf seinen Freund und Kollegen Ben List hielt. Er erklärte nicht nur mit einfachen Worten das Prinzip der chemischen Katalyse und Lists enormen Beitrag auf diesem weiten Feld. Er ging auch auf die Person Ben List ein. Wer etwa glaube, dass der frisch gebackene Nobelpreisträger ein abgehobener, verkopfter Wissenschaftler sei, liege „weit daneben“. Schüth beschrieb Ben nicht nur als den genialen Wissenschaftler, der er ist, sondern plauderte darüber hinaus ein wenig aus dem Nähkästchen. Er berichtete unter anderem von Ben Lists Liebe zur Eintracht Frankfurt. „Nicht viele wissen, dass er zur Verleihung seines Nobelpreises einen Pin der Eintracht am Revers trug“, verriet Schüth.

Benjamin List selbst zeigte sich gerührt von den Worten seines Freundes und vom herzlichen Empfang der Stadt. „Ich muss zugeben, das mit mir und Mülheim, das war keine Liebe auf den ersten Blick“, gestand List. Doch das Institut, seine tollen Kolleginnen und Kollegen, die netten Menschen in der Stadt und auch die pittoreske Ruhr haben ihn gelehrt, seine neue Heimat zu schätzen und zu lieben. „Es war Liebe auf den zweiten Blick – und es ist eine starke Liebe“, sagte List.

Es war das zweite Mal, dass Benjamin List sich im Goldenen Buch der Stadt eintragen durfte. Im Jahr 2013, als er gemeinsam mit seinem Freund Eberhard Ross den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft bekommen hatte, hatte er sich bereits einmal eintragen dürfen. Im kommenden Jahr, so verriet Oberbürgermeister Buchholz, wird es einen weiteren Empfang der Stadt für ihren zweiten Nobelpreisträger geben. Denn Ben List soll – als fünfter Mülheimer Bürger überhaupt – die Ehrenbürgerschaft der Stadt angetragen werden. 

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